Parodontitis

Version vom 17. Oktober 2016, 11:05 Uhr von Julia (Diskussion | Beiträge) (Hob den Schutz von „Parodontitis“ auf)
Fächer Zahnmedizin
Organsysteme Immunsystem
Hauptsymptome Attachmentverlust, Zahnfleischbluten, Mundgeruch
Zusammenfassung Die Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates) ist eine der häufigsten Volkskrankheiten, deren Vorkommen entsprechend der aktuellen deutschen Mundgesundheitsstudie (DMSIV) deutlich zunimmt. Diese Erkrankung ist eine langsam voranschreitende Erkrankung und wird in eine chronische und eine aggressive Form unterteilt. Es gibt 4 Stadien, das letzte Stadium ist ein nicht mehr umkehrbarer Zustand und es kommt zum Knochenabbau. Es gibt deutliche Geschlechterunterschiede zwischen Mann und Frau. Untersuchungen zeigten, dass Männer häufiger an Parodontitis erkranken als Frauen, zudem können Faktoren wie Stress, Alkohol und Nikotin Einfluss für das Auftreten einer Parodontitis nehmen. Rauchen ist ein bekannter Risikofaktor für das Auftreten der Parodontitis und erhöht dementsprechend das Risiko an einer Parodontitis zu erkranken um das 7-fache. Insbesondere ältere Männer rauchen häufiger als ältere Frauen. Frauen dagegen neigen zu einer besseren Mundgesundheitspflege und folgen besser den ärztlichen Anweisungen („Compliance“) als Männer und rauchen weniger. Zudem wirken weibliche Sexualhormone schützend. Studien zeigten, dass der Verlauf einer Pardontitis nicht nur durch Faktoren wie Stress, Alkohol, Nikotin und Diabetes negativ beeinflusst werden, sondern dass die Erkrankung selbst systemische Auswirkungen herbeiführen kann. Es wurde beispielsweise berichtet, dass der Typ2 Diabetes („Altersdiabetes“) eine Parodontitis begünstigen kann und die Wundheilung erschwert. An Typ2 Diabetes erkrankte Frauen haben ein um den Faktor 1,6 erhöhtes Risiko für Zahnverlust als daran erkrankte Männer. Zahnmediziner sollten daher besonders bei Frauen mit Diabetes Typ 2 dafür sensibilisiert werden. Im Rahmen der Parodontitistherapie ist die Zusammenarbeit des Behandelnden mit dem Patienten für den Erfolg einer Behandlung von großer Bedeutung. Die Parodontitistherapie stellt eine Form der Langzeittherapie dar. Leider brechen mehr als die Hälfte aller Patienten die Behandlung in den ersten Jahren ab. Die Vermutung liegt nahe, dass das daran liegt, dass Parodontitis von vielen Patienten bzw. Patientinnen als eine nicht ernstzunehmende Erkrankung angesehen wird, weil hierbei kaum Schmerzen verursacht werden und insbesondere im Anfangsstadium dieser Erkrankung wenige bis keine Beschwerden auftreten. Unter dem Geschlechtsaspekt ist wichtig festzuhalten, dass Frauen eine bessere Compliance zeigen als Männer. Es bleibt zu erwähnen, dass in der Zahnmedizin bezogen auf Geschlechterunterschiede ein zu geringes Wissen vorhanden ist und daher dieses nur begrenzt vorhandene Wissen auch unzureichend für die Lehre im Rahmen eines Studiums mit einbezogen werden kann und die angehenden Zahnärzte entsprechend für dieses Thema sensibilisiert werden müssen.

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Die Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates) ist eine der häufigsten Volkskrankheiten, deren Vorkommen entsprechend der aktuellen deutschen Mundgesundheitsstudie (DMSIV) deutlich zunimmt (Sonja Sälzer et al.). Diese Erkrankung ist eine langsam voranschreitende Erkrankung und wird in eine chronische und eine aggressive Form unterteilt (Sonja Sälzer et al.). Es gibt 4 Stadien, das letzte Stadium ist ein nicht mehr umkehrbarer Zustand und es kommt zum Knochenabbau (E. Hellwig et al.). Die Parodontitis betrifft den bindegewebigen und knöchernen Zahnhalteapparat. Das letzte Stadium ist daher durch Bindegewebs- und Knochenabbau gekennzeichnet. Es gibt deutliche Geschlechterunterschiede zwischen Mann und Frau. Untersuchungen zeigten, dass Männer häufiger an Parodontitis erkranken als Frauen, zudem können Faktoren wie Stress, Alkohol und Nikotin Einfluss für das Auftreten einer Parodontitis nehmen. Rauchen ist ein bekannter Risikofaktor für das Auftreten der Parodontitis (Holtfreter B. et al. 2010) und erhöht dementsprechend das Risiko an einer Parodontitis zu erkranken um das 7-fache (Holtfreter B. et al. 2010). Insbesondere ältere Männer rauchen häufiger als ältere Frauen (Gesundheitssurveys 2003). Frauen dagegen neigen zu einer besseren Mundgesundheitspflege und folgen besser den ärztlichen Anweisungen („Compliance“) als Männer und rauchen weniger (Michiko Furuta et al. 2011). Zudem wirken weibliche Sexualhormone schützend (Burakoff R P, 2003) Studien zeigten, dass der Verlauf einer Pardontitis nicht nur durch Faktoren wie Stress, Alkohol, Nikotin und Diabetes negativ beeinflusst werden, sondern dass die Erkrankung selbst systemische Auswirkungen herbeiführen kann. Es wurde beispielsweise berichtet, dass der Typ2 Diabetes („Altersdiabetes“) eine Parodontitis begünstigen kann und die Wundheilung erschwert (so auch Savi GE et al. 2008). An Typ2 Diabetes erkrankte Frauen haben ein um den Faktor 1,6 erhöhtes Risiko für Zahnverlust als daran erkrankte Männer (so auch C. Gleissner 2014). Zahnmediziner sollten daher besonders bei Frauen mit Diabetes Typ 2 dafür sensibilisiert werden. Im Rahmen der Parodontitistherapie ist die Zusammenarbeit des Behandelnden mit dem Patienten für den Erfolg einer Behandlung von großer Bedeutung. Die Parodontitistherapie stellt eine Form der Langzeittherapie dar. Leider brechen mehr als die Hälfte aller Patienten die Behandlung in den ersten Jahren ab (Checci L. et al. 2004). Die Vermutung liegt nahe, dass das daran liegt, dass Parodontitis von vielen Patienten bzw. Patientinnen als eine nicht ernstzunehmende Erkrankung angesehen wird, weil hierbei kaum Schmerzen verursacht werden und insbesondere im Anfangsstadium dieser Erkrankung wenige bis keine Beschwerden auftreten (A. Schroers et al.) Unter dem Geschlechtsaspekt ist wichtig festzuhalten, dass Frauen eine bessere Compliance zeigen als Männer. Es bleibt zu erwähnen, dass in der Zahnmedizin bezogen auf Geschlechterunterschiede ein zu geringes Wissen vorhanden ist und daher dieses nur begrenzt vorhandene Wissen auch unzureichend für die Lehre im Rahmen eines Studiums mit einbezogen werden kann und die angehenden Zahnärzte entsprechend für dieses Thema sensibilisiert werden müssen. (Jana Marie Schwarz 2014).

Literatur[Bearbeiten]

Klicken Sie auf "Ausklappen" um die Literaturverweise anzuzeigen.

Eine bakterielle Infektion des Zahnhalteapparats (d.h. des die Zähne umgebenden Gewebes und des Kieferknochens).