Angststörungen: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Krankheitsbild
 
{{Krankheitsbild
|Fach=Notfallmedizin, Onkologie,
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|Fach=Psychiatrie und Psychotherapie, Psychologie und Soziologie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie,
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|Organsystem=Endokrines System, Psyche,
 
|Symptom=vegetative Übererregbarkeit, Vermeidung, Fehlinterpretation von Körpersignalen,
 
|Symptom=vegetative Übererregbarkeit, Vermeidung, Fehlinterpretation von Körpersignalen,
|Artikelart=Expertenartikel
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|Artikelart=Fachartikel
|Zusammenfassung=test
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|Zusammenfassung=Angsterkrankungen sind die häufigsten psychiatrischen Störungen. Epidemiologische Studien ergeben, dass etwa jede vierte Person im Laufe ihres Lebens an mindestens einer Angststörung leidet. Dabei sind die Symptome der jeweiligen Angststörungen (abgesehen von ethnischen Nuancen) in unterschiedlichen Kulturen durchaus vergleichbar. Dagegen ergeben Studien, dass zwischen erkrankten Frauen und erkrankten Männern Geschlechterunterschiede zu beobachten sind: Die Diagnose einer Angststörung wird bei Frauen im Vergleich zu Männern etwa doppelt so häufig gestellt, wobei dieser Prävalenzunterschied bereits in der Jugend zu bestehen scheint. Frauen berichten deutlich häufiger von Erwartungsängsten oder (agoraphoben) Vermeidungsverhalten, leiden öfter an spezifischen Phobien und zeigen komorbid eher eine weitere Achse-I-Störung wie Major Depression oder eine andere Angststörung. Bei einer Angsterkrankung suchen Frauen deutlich häufiger medizinische Unterstützung und begeben sich eher in fachspezifische Behandlung. Männer haben (u. U.damit zusammenhängend) einen durchschnittlich länger andauernden Krankheitsverlauf.
|Urheberrechtsbestimmung=Zustimmen
 
}}
 
  
== Epidemiologie ==
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===Ähnliche Artikel===
=== Inzidenz/Prävalenz ===
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* [[Depression]]
Nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über Lebenszeitprävalenzen und Geschlechterverhältnis der verschiedenen Angststörungen.<ref>Voderholzer U, Hohagen F. Therapie psychischer Erkrankungen: Elsevier Health Sciences Germany; 2016. Available from: URL: https://books.google.de/books?id=_BBACwAAQBAJ.</ref>
 
  
{| class="wikitable"
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}}{| class="wikitable" style="float:left; margin-right:1em"
 
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! Krankheitsbild !! Panikstörung/<br /> Agoraphobie !! Generalisierte<br />Angststörung !! Soziale Phobie !! Spezifische Phobie
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|style="background:#b5c691; border: 2px #556B2F solid;" | [[/Einführungsartikel |<big><big><span style="color:#556B2F"><u>Weiter zum Einführungsartikel</u></span></big></big>]]
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| Lebenszeitprävalenz || 6.1 % || 5.7 %  || 12.1 %  || 12.5 %
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|style="background:#b5c691; border: 2px #556B2F solid;" | [[/Fachartikel |<big><big><span style="color:#556B2F"><u>Weiter zum Fachartikel</u></span></big></big>]]
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{| class="wikitable" style="float:left; margin-right:1em"
 
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| Geschlechterverhältnis (weiblich : männlich)  || 2.2 : 1 || 2 : 1 || 1.4 : 1 ||  2.3 : 1
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|style="border: 2px #003399 solid;" | [https://gendermedwiki.uni-muenster.de/editorial-board/education.php?articleId=139 <big><big><span><u>Lehrmaterial</u></span></big></big>]
 
|}
 
|}
 
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{| class="wikitable" style="float:left"
 
 
[[Datei:Prävalenz Angststörungen (2).png|links|mini|500px|<small>'''Grafik 1. Prävalenz von Angststörungen bei Männern und Frauen, diagnostiziert nach DSM-IV'''<br />
 
[Quelle: GenderMed-Wiki, nach Wittchen & Jacobi (2007). Aus: BGS 1998]</small>]]
 
 
 
 
 
 
 
[[Datei:Erkrankungsbeginn bei Angststörungen.png|links|mini|500px|<small>'''Grafik 2. Durchschnittsalter der Erstmanifestation einer Angststörung bei Männern und Frauen''' <br />
 
[Quelle: GenderMed-Wiki, nach Wittchen & Jacobi (2007). Aus: BGS 1998]</small>]]
 
 
 
===Risikofaktoren und präventive Faktoren===
 
 
 
==Pathophysiologie==
 
== Klinik ==
 
===Symptome===
 
 
 
=== Diagnostik ===
 
== Management von Patienten und Patientinnen ==
 
=== Therapie ===
 
Im Bundesgesundheitssurvey von 1998 ergab sich, dass nur 44 Prozent der an einer Angststörung Erkrankten aufgrund ihrer Beschwerden eine medizinische oder nicht-medizinische Versorgungseinrichtung aufsuchten. Trotz der Verfügbarkeit effektiver Therapiestrategien nehmen damit weniger als die Hälfte der Erkrankten professionelle Hilfe in Anspruch.<ref>Wittchen H, Jacobi F. Angststörungen. Nachdr. Berlin: Robert Koch-Inst; 2007. (Gesundheitsberichterstattung des Bundes; vol 21).</ref> Grafik 3 stellt die Inanspruchnahme von Versorgungseinrichtungen bei Männern und Frauen mit Angststörungen dar.
 
 
 
[[Datei:Inanspruchnahme von Versorgungseinrichtungen.png|links|mini|500px|<small>'''Grafik 3. Inanspruchnahme professioneller Hilfe bei Männern und Frauen mit Angsterkrankungen'''<br />
 
[Quelle: GenderMed-Wiki, nach Wittchen & Jacobi (2007). Aus: BGS 1998]</small>]]
 
 
 
Orientierend an den Daten der Gesundheitsberichterstattung des Bundes (2004) ergeben sich Geschlechterunterschiede in der Art der (ambulanten) Behandlung (vergleiche Grafik 4). Erklärt werden kann dieser Unterschied teilweise damit, dass Frauen Angebote des Gesundheitssystems generell öfter in Anspruch nehmen als Männer. Außerdem berichten sie deutlich häufiger von emotionalen Beschwerden, was einen Grund für die höhere Anzahl an Diagnosen und Behandlungen von Angststörungen darstellt. Grafik 3 stellt die obere Abschätzung der Behandlungsquote in einem 12-Monats-Zeitraum dar. Dabei ist zu berücksichtigen, dass nur 14 Prozent aller aktuell Erkrankten sich in diesem Zeitfenster tatsächlich in Therapie befanden.<ref>Wittchen H, Jacobi F. Angststörungen. Nachdr. Berlin: Robert Koch-Inst; 2007. (Gesundheitsberichterstattung des Bundes; vol 21).</ref>
 
 
 
 
 
[[Datei:Behandlungart bei Angsterkrankungen.png|links|mini|500px |<small>'''Grafik 4. Behandlungsart bei Angsterkrankungen (Männer und Frauen)''' <br />  [Quelle: GenderMed-Wiki, nach Wittchen & Jacobi (2007). Aus: BGS 1998]</small>]]
 
 
 
=== Interaktion zwischen Arzt/Ärztin und Patient/Patientin ===
 
=== Behandlungserfolg/Outcome ===
 
Nachfolgende Übersicht gibt Auskunft über verschiedene Behandlungsoptionen sowie über eventuelle Geschlechterdifferenzen in der Wirksamkeit einer Behandlung.<ref>Arolt V, Rohde A. Geschlechtsspezifische Psychiatrie und Psychotherapie: ein Handbuch: Kohlhammer; 2007. Available from: URL: https://books.google.de/books?id=Nuz_6Ln-UHMC.</ref>
 
 
 
 
 
{| class="wikitable"
 
 
|-
 
|-
! Krankheitsbild !! Therapieoptionen !! Wirksamkeit - Frauen !! Wirksamkeit - Männer
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|style="border: 2px #003399 solid;" | [[/Quiz |<big><big><span><u>Quiz</u></span></big></big>]]
|-
+
|}
| style="text-align:center;background-color:#E6E6FA;" | '''Panikstörung und Agoraphobie ''' ||  
+
<br clear=all>
* Selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer, serotonerge trizyklische Antidepressiva, selektive Noradrenalin- und Serotoninwiederaufnahmehemmer, bestimmte Benzodiazepine und Antikonvulsiva
+
==Lizenz==
 
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Dieser Artikel ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. Den vollen Lizenzinhalt finden Sie hier: https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/legalcode
* Kognitive Verhaltenstherapie, Kombination von Psycho- und Pharmakotherapie
 
 
 
  || Östrogene modulieren  serotonerge Funktionen und können damit den Effekt serotonerger Pharmaka beeinflussen.
 
 
 
 
 
Die Benzodiazepinrezeptoren werden durch Sexualhormone moduliert.
 
 
 
 
 
Geschlechterspezifische Unterschiede bei der Kognitiven Verhaltenstherapie sind bisher nicht bekannt.  
 
|| 
 
|-
 
| style="text-align:center;background-color:#E6E6FA;" | '''Soziale Phobie''' ||
 
* Selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer, Monoaminooxidasehemmer, bestimmte Benzodiazepine und Antikonvulsiva
 
 
 
* Kognitive Verhaltenstherapie, Kombination von Psycho- und Pharmakotherapie
 
 
|| Frauen zeigen eventuell mehr Wirksamkeit beim Sozialen Kompetenztraining.
 
 
 
 
 
Östrogene modulieren  serotonerge Funktionen und können damit den Effekt serotonerger Pharmaka beeinflussen.  
 
  
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==Autoren==
  
Die Benzodiazepinrezeptoren werden durch Sexualhormone moduliert.
 
|| Männer haben eventuell Vorteile bei der kognitiven Verhaltenstherapie.
 
|-
 
| style="text-align:center;background-color:#E6E6FA;" | '''Spezifische Phobien'''  ||
 
* Medikamentöse Therapie nur in sehr schweren Fällen
 
 
* Expositionstherapie, Kognitive Verhaltenstherapie
 
  ||  Frauen zeigen u.U. eine bessere Wirksamkeit bei Expositionstherapien. || Männer reagieren eventuell positiver auf Kognitive Verhaltenstherapie.
 
|-
 
| style="text-align:center;background-color:#E6E6FA;" | '''Generalisierte Angststörung'''  ||
 
* Selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer, selektive Noradrenalin- und Serotoninwiederaufnahmehemmer, trizyklische Antidepressiva, Benzodiazepine und Azapirone
 
 
* Kognitive Verhaltenstherapie, Kombination von Psycho- und Pharmakotherapie
 
|| Östrogene modulieren  serotonerge Funktionen und können damit den Effekt serotonerger Pharmaka beeinflussen.
 
 
 
Die Benzodiazepinrezeptoren werden durch Sexualhormone moduliert.
 
||
 
|}
 
 
=== Psychosoziale Faktoren ===
 
=== Prävention ===
 
== Literatur ==
 
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
 
Klicken Sie auf "Ausklappen" um die Literaturverweise anzuzeigen.
 
<div class="mw-collapsible-content"> <references/></div>
 
</div>
 
  
== Lehrmaterialien ==
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Zuletzt geändert: 2018-11-28 21:48:05
=== Fallstudien ===
 
=== Dias ===
 
=== Videos ===
 

Aktuelle Version vom 28. November 2018, 22:48 Uhr

Fächer Psychiatrie und Psychotherapie, Psychologie und Soziologie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Organsysteme Endokrines System, Psyche
Hauptsymptome vegetative Übererregbarkeit, Vermeidung, Fehlinterpretation von Körpersignalen
Zusammenfassung Angsterkrankungen sind die häufigsten psychiatrischen Störungen. Epidemiologische Studien ergeben, dass etwa jede vierte Person im Laufe ihres Lebens an mindestens einer Angststörung leidet. Dabei sind die Symptome der jeweiligen Angststörungen (abgesehen von ethnischen Nuancen) in unterschiedlichen Kulturen durchaus vergleichbar. Dagegen ergeben Studien, dass zwischen erkrankten Frauen und erkrankten Männern Geschlechterunterschiede zu beobachten sind: Die Diagnose einer Angststörung wird bei Frauen im Vergleich zu Männern etwa doppelt so häufig gestellt, wobei dieser Prävalenzunterschied bereits in der Jugend zu bestehen scheint. Frauen berichten deutlich häufiger von Erwartungsängsten oder (agoraphoben) Vermeidungsverhalten, leiden öfter an spezifischen Phobien und zeigen komorbid eher eine weitere Achse-I-Störung wie Major Depression oder eine andere Angststörung. Bei einer Angsterkrankung suchen Frauen deutlich häufiger medizinische Unterstützung und begeben sich eher in fachspezifische Behandlung. Männer haben (u. U.damit zusammenhängend) einen durchschnittlich länger andauernden Krankheitsverlauf.

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Lizenz[Bearbeiten]

Dieser Artikel ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. Den vollen Lizenzinhalt finden Sie hier: https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/legalcode

Autoren[Bearbeiten]

Zuletzt geändert: 2018-11-28 21:48:05

(lat.: deprimere = herunterdrücken) Psychische Erkrankung, die durch die Hauptsymptome gedrückte Stimmung, Verlust an Interessen bzw. an Freude und deutliche Antriebsminderung gekennzeichnet ist.