Parodontitis: Unterschied zwischen den Versionen

(Inzidenz/Prävalenz)
 
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|Zusammenfassung=In diesem Beitrag wird der aktuelle Stand des geschlechtsspezifischen Wissens bezüglich der Mundgesundheit, insbesondere bezogen auf die Parodontitis berichtet. Es sind wesentliche Ge-schlechterunterschiede zwischen Mann und Frau beim Auftreten der Parodontitis zu erkennen. Empirische Untersuchungen haben gezeigt, dass Männer häufiger an Parodontitis erkranken als Frauen. Männer weisen andere Risikofaktoren auf als Frauen, letztere tendieren zu einer besseren Mundgesundheitspflege und haben eine bessere Compliance als Männer und rauchen weniger. Zudem wirken weibliche Sexualhormone protektiv.
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|Zusammenfassung=Die Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates) ist eine der häufigsten Volkskrankheiten, deren Vorkommen entsprechend der aktuellen deutschen Mundgesundheitsstudie (DMSIV) deutlich zunimmt. Es gibt klare Unterschiede zwischen Mann und Frau. Untersuchungen zeigten, dass Männer häufiger an Parodontitis erkranken als Frauen, zudem können Faktoren wie Stress, Alkohol und Nikotin Einfluss für das Auftreten einer Parodontitis nehmen. Rauchen ist ein bekannter Risikofaktor für das Auftreten der Parodontitis und erhöht dementsprechend das Risiko an einer Parodontitis zu erkranken um das 7-fache. Insbesondere ältere Männer rauchen häufiger als ältere Frauen. Frauen neigen zu einer besseren Mundgesundheitspflege und rauchen weniger. Zudem wirken weibliche Sexualhormone schützend.
Die bisher vorliegenden Erkenntnisse sind allerdings noch nicht ausreichend, um  Eingang in Di-daktik, Diagnostik und Therapie zu finden.
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Im Rahmen der Parodontitistherapie ist die Zusammenarbeit des/der Behandelnden mit dem/der PatientIn für den Erfolg einer Behandlung von großer Bedeutung. Die Parodontitistherapie stellt eine Form der Langzeittherapie dar. Leider brechen mehr als die Hälfte aller PatientInnen die Behandlung in den ersten Jahren ab. Die Vermutung liegt nahe, dass das daran liegt, dass Parodontitis von vielen Patienten bzw. Patientinnen als eine nicht ernstzunehmende Erkrankung angesehen wird, weil kaum Schmerzen verursacht werden und insbesondere im Anfangsstadium dieser Erkrankung wenige bis keine Beschwerden auftreten. Unter dem Geschlechtsaspekt ist wichtig festzuhalten, dass Frauen eine bessere Compliance zeigen als Männer. Es bleibt zu erwähnen, dass in der Zahnmedizin bezogen auf Geschlechterunterschiede ein zu geringes Wissen vorhanden ist und dieses Wissen nur unzureichend in die Lehre einbezogen wird.
|Urheberrechtsbestimmung=Zustimmen
 
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== Epidemiologie ==
 
=== Inzidenz/Prävalenz ===
 
Innerhalb der letzten Jahren hat sich die Parodontitis zu einer der häufigsten Volkskrankheiten entwickelt, deren Prävalenz entsprechend der aktuellen deutschen Mundgesundheitsstudie (DMSIV) deutlich zunimmt. <ref>Sonja Sälzer, Dorothee Neuhoff, Gregor Pertsilka, Benjamin Ehmke, Arbeitshandbuch Paro-dontologie Band 1: Konservative Therapie  </ref>
 
In aller Regel ist die Parodontitis eine langsam voranschreitende Erkrankung. Allerdings sind die Gründe der Progression dieser Erkrankung bis zum heutigen Zeitpunkt noch nicht vollständig ver-standen. Es wurden hierzu zwei verschiedene Theoriemodelle entwickelt, die die Progression dadurch erklären, dass es zum einen zu kurzen Aktivitätsschüben kommen kann, denen längere Phasen der Remission folgen können oder als weitere Möglichkeit sich eine kontinuierliche Pro-gression entwickelt.<ref>Checklisten der Zahnmedizin, Parodontologie, Hans-Peter Müller, 3,. aktualisierte Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart New York</ref>
 
Des Weiteren wird die Parodontits in eine chronische und eine aggressive Form unterteilt, wobei die chronische Parodontitis für sich betrachtet noch einmal in eine lokalisierte chronische Parodontitis (unter 30% der zu messenden Stellen betroffen) und in eine generalisierte Parodontits (über 30% der zu messenden Stellen betroffen) eingeordnet wird.<ref>Sonja Sälzer, Dorothee Neuhoff, Gregor Pertsilka, Benjamin Ehmke, Arbeitshandbuch Paro-dontologie Band 1: Konservative Therapie  </ref>
 
  
<small>'''Tab.1 Parodontitisprävalenz in Deutschland nach Alter und Geschlecht'''</small> <ref>(4) Holtfreter B, Kocher T, Hoffmann T, Desvarieux M, Micheelis W (2010) Prevalence of period-ntal disease and tratment demand based on a German dental survey ( DMSIV). J Clin Perio-dontal 37:211-219</ref>
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! Alter !!  !! Frauen !! Männer  !!Gesamt
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| 35 bis 44 Jahre ||PSI3 || 48,2 (2,4) || 57,2 (2,7) || 52,1 (1,7)
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| || PSI4 || 19,1 (1,8) || 21,8 (2,2)**|| 20,5 (1,3)
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|-
| || Mittelschwere Parodontitis(a) || 51,4 (2,4) || 55,5 (2,7) || 53,5 (1,8)
+
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|-
 
|  || Schwere Parodontitis(a) || 14,2 (1,6) || 20,5 (2,1)*** || 17,4 (1,3)
 
|-
 
| 65 bis 74 Jahre || PSI3 || 49,2 (2,6) || 46,7 (2,7) || 48,0 (1,9)
 
|-
 
|  || PSI4 || 34,6 (2,5) || 45,4 (2,7)** || 39,8 (1,8)
 
|-
 
|  || Mittelschwere Parodontitis(a) || 47,6 (2,6) || 43,2 (2,7) || 45,5 (1,9)
 
|-
 
|  || Schwere Parodontitis(a) || 36,1 (2,5) || 48,3 (2,7)*** || 41,9 (1,8)
 
 
|}
 
|}
<small>'''Angabe als % (SE)
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<br clear=all>
PSI Parodontaler Screening-Index, Grad 3 mittelschwere Parodontitis, Grad 4 fortgeschrittene, schwere Parodontitis
+
==Lizenz==
**p ≤  0,01; *** ≤  0,001
+
Dieser Artikel ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. Den vollen Lizenzinhalt finden Sie hier: https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/legalcode
(a) CDC-AAP-Klassifikation ( Center for Disease Control - American Academy of Periodontology)</small>
 
 
 
[[File:test2.jpg|650px]]
 
 
 
In dem Diagramm (Abbildung 1) ist zu erkennen, dass in der Altersgruppe 35-44 Jahre nur ein geringfügiger Unterschied hinsichtlich einer schweren Form der Parodontitis (PSI4) zwischen Männer und Frauen besteht. Allerdings ist in der Altersgruppe 65-74 Jahre ein signifikanter Geschlechterunterschied hinsichtlich der Prävalenz zu erkennen. Männer wei-sen im höheren Alter deutlich häufiger eine schwere Form der Parodontitis aufweisen als Frauen.
 
  
=== Risikofaktoren und protektive Faktoren ===
+
==Autoren==
  
== Pathophysiologie ==
 
== Klinik ==
 
=== Symptome ===
 
=== Diagnostik ===
 
== Management von Patienten und Patientinnen ==
 
=== Therapie ===
 
=== Interaktion zwischen Arzt/Ärztin und Patient/Patientin ===
 
=== Behandlungserfolg/Outcome ===
 
=== Psychosoziale Faktoren ===
 
=== Prävention ===
 
== Ausblick ==
 
== Literatur ==
 
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Klicken Sie auf "Ausklappen" um die Literaturverweise anzuzeigen.
 
<div class="mw-collapsible-content"> <references/></div>
 
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== Lehrmaterialien ==
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Zuletzt geändert: 2018-12-14 14:29:31
=== Fallstudien ===
 
=== Dias ===
 
=== Videos ===
 

Aktuelle Version vom 14. Dezember 2018, 15:29 Uhr

Fächer Zahnmedizin
Organsysteme Immunsystem, Mundhöhle
Hauptsymptome Attachmentverlust, Zahnfleischbluten, Mundgeruch
Zusammenfassung Die Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates) ist eine der häufigsten Volkskrankheiten, deren Vorkommen entsprechend der aktuellen deutschen Mundgesundheitsstudie (DMSIV) deutlich zunimmt. Es gibt klare Unterschiede zwischen Mann und Frau. Untersuchungen zeigten, dass Männer häufiger an Parodontitis erkranken als Frauen, zudem können Faktoren wie Stress, Alkohol und Nikotin Einfluss für das Auftreten einer Parodontitis nehmen. Rauchen ist ein bekannter Risikofaktor für das Auftreten der Parodontitis und erhöht dementsprechend das Risiko an einer Parodontitis zu erkranken um das 7-fache. Insbesondere ältere Männer rauchen häufiger als ältere Frauen. Frauen neigen zu einer besseren Mundgesundheitspflege und rauchen weniger. Zudem wirken weibliche Sexualhormone schützend.

Im Rahmen der Parodontitistherapie ist die Zusammenarbeit des/der Behandelnden mit dem/der PatientIn für den Erfolg einer Behandlung von großer Bedeutung. Die Parodontitistherapie stellt eine Form der Langzeittherapie dar. Leider brechen mehr als die Hälfte aller PatientInnen die Behandlung in den ersten Jahren ab. Die Vermutung liegt nahe, dass das daran liegt, dass Parodontitis von vielen Patienten bzw. Patientinnen als eine nicht ernstzunehmende Erkrankung angesehen wird, weil kaum Schmerzen verursacht werden und insbesondere im Anfangsstadium dieser Erkrankung wenige bis keine Beschwerden auftreten. Unter dem Geschlechtsaspekt ist wichtig festzuhalten, dass Frauen eine bessere Compliance zeigen als Männer. Es bleibt zu erwähnen, dass in der Zahnmedizin bezogen auf Geschlechterunterschiede ein zu geringes Wissen vorhanden ist und dieses Wissen nur unzureichend in die Lehre einbezogen wird.

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Lizenz[Bearbeiten]

Dieser Artikel ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. Den vollen Lizenzinhalt finden Sie hier: https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/legalcode

Autoren[Bearbeiten]

Zuletzt geändert: 2018-12-14 14:29:31

Eine bakterielle Infektion des Zahnhalteapparats (d.h. des die Zähne umgebenden Gewebes und des Kieferknochens).