Geschlecht und Gewalt - Ein Überblick: Unterschied zwischen den Versionen

 
(24 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Geschlecht und Gewalt
+
{{Weitere_geschlechtsspezifische_Inhalte
 +
|Fach=,
 +
|Organsystem=,
 +
|Symptom=,
 
|Artikelart=Fachartikel
 
|Artikelart=Fachartikel
|Zusammenfassung= Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird Gewalt (im privaten oder öffentlichen Raum) als eines der weltweit größten Gesundheitsrisiken besonders für Frauen und Kinder eingestuft <ref>Krug E, Dahlenberg I, Mercy J et al. (2002) World report on violence and health. WHO, Genf</ref> und kann erhebliche gesundheitliche Konsequenzen für die Betroffenen haben.<ref>Hornberg, C., Schröttle, M., Khelaifat, N., Pauli, A., & Bohne, S. (2008). Themenheft 42" Gesundheitliche Folgen von Gewalt" Unter besonderer Berücksichtigung von häuslicher Gewalt gegen Frauen.</ref> Untersuchungen zu Geschlecht und Gewalt haben in der Vergangenheit meist Männer als Gewaltausübende (Täter) und Frauen und Kinder als von Gewalt Betroffene (Opfer) thematisiert.<ref>Lagdon, S., Armour, C., & Stringer, M. (2014). Adult experience of mental health outcomes as a result of intimate partner violence victimisation: A systematic review. European journal of psychotraumatology, 5.</ref> In den vergangenen Jahren hat sich diese Perspektive sowohl in der Forschung als auch in der Praxis um andere TäterInnen-Opfer-Konstellationen erweitert. Dabei belegen nationale und internationale Studien, dass Männer nahezu im gleichen Maß von Gewalt betroffen sind wie Frauen. Dass sich die Art und Weise der erlebten Gewalt zwischen den Geschlechtern aber durchaus unterscheidet. Zunehmend gelangt in das öffentliche Bewusstsein, dass auch Frauen (besonders in Betreuungspositionen) zu Täterinnen werden. Wenngleich sie deutlich häufiger psychische anstelle von physischer Gewalt ausüben.<ref>Schlack, R., Rüdel, J., Karger, A., & Hölling, H. (2013). Körperliche und psychische Gewalterfahrungen in der deutschen Erwachsenenbevölkerung. Bundesgesundheitsblatt-Gesundheitsforschung-Gesundheitsschutz, 56(5-6), 755-764.</ref> Notwendig sind die verschiedenen Formen von Gewalt geschlechterdifferenziert zu untersuchen: Beispielsweise sind tatsächlich meist Frauen von sexualisierter Gewalt betroffen.<ref>Breiding, M. J. (2014). Prevalence and characteristics of sexual violence, stalking, and intimate partner violence victimization—National Intimate Partner and Sexual Violence Survey, United States, 2011. Morbidity and mortality weekly report. Surveillance summaries (Washington, DC: 2002), 63(8), 1.</ref> Bei Gewalt im öffentlichen Raum sind Männer in der Regel nicht nur Täter, sondern werden auch deutlich öfter als Frauen zu Opfern.<ref>Cho, H. (2012). Examining gender differences in the nature and context of intimate partner violence. Journal of Interpersonal Violence, 27(13), 2665-2684.</ref> Methodische Differenzen zwischen den Studien ermöglicht momentan wenig allgemeingültige Aussagen.
+
|Zusammenfassung=Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird Gewalt (im privaten oder öffentlichen Raum) als eines der weltweit größten Gesundheitsrisiken besonders für Frauen und Kinder eingestuft und kann erhebliche gesundheitliche Konsequenzen für die Betroffenen haben. Repräsentative Daten von 2008 ergeben, dass ungefähr jede vierte Frau in Deutschland im Laufe ihres Erwachsenenlebens körperliche und/oder sexuelle Gewalt in Ehe oder Partnerschaft erlebt. Damit erfolgen gewalttätige Übergriffe an Frauen überwiegend im häuslichen Umfeld. Untersuchungen zu Geschlecht und Gewalt haben in der Vergangenheit meist Männer als Gewaltausübende und Frauen (und Kinder) als von Gewalt Betroffene thematisiert. In den vergangenen Jahren hat sich diese Perspektive sowohl in der Forschung als auch in der Praxis um andere TäterInnen-Betroffenen-Konstellationen erweitert. Dabei belegen nationale und internationale Studien, dass Frauen und Männer nahezu im gleichen Maß von Gewalt betroffen sind. Dass sich die Art und Weise der erlebten Gewalt zwischen den Geschlechtern aber durchaus unterscheidet. Zunehmend gelangt in das öffentliche Bewusstsein, dass auch Frauen (besonders in Betreuungspositionen) zu Täterinnen werden können. Wenngleich sie deutlich häufiger psychische anstelle von physischer Gewalt ausüben. Notwendig sind die verschiedenen Formen von Gewalt geschlechtersensibel zu untersuchen: Beispielsweise erleiden meist Frauen schwere und multiple Formen häuslicher Gewalt sowie sexualisierte Gewalt. So sind beinahe 100 Prozent der Betroffenen von Vergewaltigung und sexueller Nötigung in Partnerschaften weiblichen Geschlechts. Bei Gewalt im öffentlichen Raum sind Männer in der Regel nicht nur Täter, sondern werden auch deutlich öfter als Frauen zu Opfern.
|Urheberrechtsbestimmung=Zustimmen
+
}}{| class="wikitable" style="float:left; margin-right:1em"
|Interessenkonflikt=Nein
+
|-
}}
+
|style="background:#b5c691; border: 2px #556B2F solid;" | [[/Einführungsartikel |<big><big><span style="color:#556B2F"><u>Weiter zum Einführungsartikel</u></span></big></big>]]
 
+
|}
 
+
{| class="wikitable" style="float:left; margin-right:1em"
{| class="wikitable"
+
|-
 +
|style="background:#b5c691; border: 2px #556B2F solid;" | [[/Fachartikel |<big><big><span style="color:#556B2F"><u>Weiter zum Fachartikel</u></span></big></big>]]
 +
|}
 +
{| class="wikitable" style="float:left; margin-right:1em"
 +
|-
 +
|style="border: 2px #003399 solid;" | [https://gendermedwiki.uni-muenster.de/editorial-board/education.php?articleId=57 <big><big><span><u>Lehrmaterial</u></span></big></big>]
 +
|}
 +
{| class="wikitable" style="float:left"
 
|-
 
|-
| [[/Fachartikel |<big><big>Weiter zum Fachartikel</big></big>]]
+
|style="border: 2px #003399 solid;" | [[/Quiz |<big><big><span><u>Quiz</u></span></big></big>]]
 
|}
 
|}
 +
<br clear=all>
 +
==Lizenz==
 +
Dieser Artikel ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. Den vollen Lizenzinhalt finden Sie hier: https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/legalcode
 +
 +
==Autoren==
  
  
== Literatur ==
+
Zuletzt geändert: 2018-12-14 08:40:39
<div class="toccolours mw-collapsible mw-collapsed">
 
Klicken Sie auf "Ausklappen" um die Literaturverweise anzuzeigen.
 
<div class="mw-collapsible-content"> <references/></div>
 
</div>
 

Aktuelle Version vom 14. Dezember 2018, 09:40 Uhr

Zusammenfassung Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird Gewalt (im privaten oder öffentlichen Raum) als eines der weltweit größten Gesundheitsrisiken besonders für Frauen und Kinder eingestuft und kann erhebliche gesundheitliche Konsequenzen für die Betroffenen haben. Repräsentative Daten von 2008 ergeben, dass ungefähr jede vierte Frau in Deutschland im Laufe ihres Erwachsenenlebens körperliche und/oder sexuelle Gewalt in Ehe oder Partnerschaft erlebt. Damit erfolgen gewalttätige Übergriffe an Frauen überwiegend im häuslichen Umfeld. Untersuchungen zu Geschlecht und Gewalt haben in der Vergangenheit meist Männer als Gewaltausübende und Frauen (und Kinder) als von Gewalt Betroffene thematisiert. In den vergangenen Jahren hat sich diese Perspektive sowohl in der Forschung als auch in der Praxis um andere TäterInnen-Betroffenen-Konstellationen erweitert. Dabei belegen nationale und internationale Studien, dass Frauen und Männer nahezu im gleichen Maß von Gewalt betroffen sind. Dass sich die Art und Weise der erlebten Gewalt zwischen den Geschlechtern aber durchaus unterscheidet. Zunehmend gelangt in das öffentliche Bewusstsein, dass auch Frauen (besonders in Betreuungspositionen) zu Täterinnen werden können. Wenngleich sie deutlich häufiger psychische anstelle von physischer Gewalt ausüben. Notwendig sind die verschiedenen Formen von Gewalt geschlechtersensibel zu untersuchen: Beispielsweise erleiden meist Frauen schwere und multiple Formen häuslicher Gewalt sowie sexualisierte Gewalt. So sind beinahe 100 Prozent der Betroffenen von Vergewaltigung und sexueller Nötigung in Partnerschaften weiblichen Geschlechts. Bei Gewalt im öffentlichen Raum sind Männer in der Regel nicht nur Täter, sondern werden auch deutlich öfter als Frauen zu Opfern.
Interessenkonflikt
Weiter zum Einführungsartikel
Weiter zum Fachartikel
Lehrmaterial
Quiz


Lizenz

Dieser Artikel ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. Den vollen Lizenzinhalt finden Sie hier: https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/legalcode

Autoren

Zuletzt geändert: 2018-12-14 08:40:39