Gebrauch von Genussmitteln: Unterschied zwischen den Versionen

 
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Lebensstil und gesundheitsbezogenes Verhalten unterscheiden sich zwischen den Geschlechtern. Einer niederländischen Studie von 2013 zufolge, konsumieren Männer mehr Alkohol als Frauen, rauchen häufiger und sind deutlich öfter opioidabhängig. Hintergrund ist ein divergierender Umgang mit Genussmitteln.<ref>Fauser, Bartholomeus Clement Johannes Maria, Lagro-Janssen, Antoinette Leonarda Maria, Bos, Anna Margaretha Elisabeth, Hessels F. Handboek vrouwspecifieke geneeskunde: Prelum uitgevers; 2013.</ref> In Deutschland trinken Männer durchschnittlich rund 300 Gramm alkoholische Getränke am Tag, was fast viermal mehr ist als bei Frauen. Die Raucherquote beträgt bei Männern 31 Prozent, bei Frauen 21 Prozent. Sowohl bei Alkohol- als auch beim Tabakkonsum ist bei Frauen eine steigende Tendenz zu beobachten. Zukünftig ist deshalb mit entsprechenden gesundheitlichen Schäden auf Seiten der Frauen zu rechnen (z. B. Zunahme der weiblichen COPD-Patienten). Essentiell ist, dass Frauen, die rauchen oder Alkohol trinken, deutlich suchtgefährdeter und abstinenzunfähiger sind als Männer. Rauchen führt zudem bei Frauen zu einem höheren Risiko, unter koronaren Herzerkrankungen zu leiden.<ref>WILLNESS CR, STEEL P, LEE K. A META-ANALYSIS OF THE ANTECEDENTS AND CONSEQUENCES OF WORKPLACE SEXUAL HARASSMENT. Personnel Psychology 2007; 60(1):127–62.</ref> Zudem sind Männer häufiger übergewichtig (Adipositas kommt dagegen öfter bei Frauen vor).<ref>Fauser, Bartholomeus Clement Johannes Maria, Lagro-Janssen, Antoinette Leonarda Maria, Bos, Anna Margaretha Elisabeth, Hessels F. Handboek vrouwspecifieke geneeskunde: Prelum uitgevers; 2013.</ref> Insgesamt sind in Deutschland 66 Prozent der Männer und 51 Prozent der Frauen zwischen 18 und 80 Jahren übergewichtig (BMI ≥ 25 kg/m2). Folge ist eine erhebliche Steigerung des Risikos für bestimmte Krebserkrankungen. Übergewicht ist eine Ursache für die 1.8-fach erhöhte Inzidenz von Tumorleiden bei Männern, die nicht die Reproduktionsorgane betreffen. Die „Nationale Verzerrstudie“ ergibt, dass Männer doppelt so viel Fleisch, Wurstwaren und Fleischerzeugnisse konsumieren, während Frauen mehr Obst und Gemüse zu sich nehmen.<ref>Merens A, van den Brakel, M. Emancipatiemonitor 2014. Den Haag: SCP/CBS; 2014 Dec 16.</ref>
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Lebensstil und gesundheitsbezogenes Verhalten unterscheiden sich zwischen den Geschlechtern. Einer niederländischen Studie von 2013 zufolge, konsumieren Männer mehr Alkohol als Frauen, rauchen häufiger und sind deutlich öfter opioidabhängig. Hintergrund ist ein divergierender Umgang mit Genussmitteln.<ref>Fauser, Bartholomeus Clement Johannes Maria, Lagro-Janssen, Antoinette Leonarda Maria, Bos, Anna Margaretha Elisabeth, Hessels F. Handboek vrouwspecifieke geneeskunde: Prelum uitgevers; 2013.</ref> In Deutschland trinken Männer durchschnittlich rund 300 Gramm alkoholische Getränke am Tag, was fast viermal mehr ist als bei Frauen. Die Raucherquote beträgt bei Männern 31 Prozent, bei Frauen 21 Prozent. Sowohl bei Alkohol- als auch beim Tabakkonsum ist bei Frauen eine steigende Tendenz zu beobachten. Zukünftig ist deshalb mit entsprechenden gesundheitlichen Schäden auf Seiten der Frauen zu rechnen (z. B. Zunahme der COPD-Patientinnen). Essentiell ist, dass Frauen, die rauchen oder Alkohol trinken, deutlich suchtgefährdeter und abstinenzunfähiger sind als Männer. Rauchen führt zudem bei Frauen zu einem höheren Risiko, unter koronaren Herzerkrankungen zu leiden.<ref>WILLNESS CR, STEEL P, LEE K. A META-ANALYSIS OF THE ANTECEDENTS AND CONSEQUENCES OF WORKPLACE SEXUAL HARASSMENT. Personnel Psychology 2007; 60(1):127–62.</ref> Zudem sind Männer häufiger übergewichtig (Adipositas kommt dagegen öfter bei Frauen vor).<ref>Fauser, Bartholomeus Clement Johannes Maria, Lagro-Janssen, Antoinette Leonarda Maria, Bos, Anna Margaretha Elisabeth, Hessels F. Handboek vrouwspecifieke geneeskunde: Prelum uitgevers; 2013.</ref> Insgesamt sind in Deutschland 66 Prozent der Männer und 51 Prozent der Frauen zwischen 18 und 80 Jahren übergewichtig (BMI ≥ 25). Folge ist eine erhebliche Steigerung des Risikos für bestimmte Krebserkrankungen. Übergewicht ist eine Ursache für die 1.8-fach erhöhte Inzidenz von Tumorleiden bei Männern, die nicht die Reproduktionsorgane betreffen. Die „Nationale Verzerrstudie“ ergibt, dass Männer doppelt so viel Fleisch, Wurstwaren und Fleischerzeugnisse konsumieren, während Frauen mehr Obst und Gemüse zu sich nehmen.<ref>Merens A, van den Brakel, M. Emancipatiemonitor 2014. Den Haag: SCP/CBS; 2014 Dec 16.</ref>
  
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Aktuelle Version vom 20. Dezember 2016, 09:52 Uhr

Lebensstil und gesundheitsbezogenes Verhalten unterscheiden sich zwischen den Geschlechtern. Einer niederländischen Studie von 2013 zufolge, konsumieren Männer mehr Alkohol als Frauen, rauchen häufiger und sind deutlich öfter opioidabhängig. Hintergrund ist ein divergierender Umgang mit Genussmitteln.[1] In Deutschland trinken Männer durchschnittlich rund 300 Gramm alkoholische Getränke am Tag, was fast viermal mehr ist als bei Frauen. Die Raucherquote beträgt bei Männern 31 Prozent, bei Frauen 21 Prozent. Sowohl bei Alkohol- als auch beim Tabakkonsum ist bei Frauen eine steigende Tendenz zu beobachten. Zukünftig ist deshalb mit entsprechenden gesundheitlichen Schäden auf Seiten der Frauen zu rechnen (z. B. Zunahme der COPD-Patientinnen). Essentiell ist, dass Frauen, die rauchen oder Alkohol trinken, deutlich suchtgefährdeter und abstinenzunfähiger sind als Männer. Rauchen führt zudem bei Frauen zu einem höheren Risiko, unter koronaren Herzerkrankungen zu leiden.[2] Zudem sind Männer häufiger übergewichtig (Adipositas kommt dagegen öfter bei Frauen vor).[3] Insgesamt sind in Deutschland 66 Prozent der Männer und 51 Prozent der Frauen zwischen 18 und 80 Jahren übergewichtig (BMI ≥ 25). Folge ist eine erhebliche Steigerung des Risikos für bestimmte Krebserkrankungen. Übergewicht ist eine Ursache für die 1.8-fach erhöhte Inzidenz von Tumorleiden bei Männern, die nicht die Reproduktionsorgane betreffen. Die „Nationale Verzerrstudie“ ergibt, dass Männer doppelt so viel Fleisch, Wurstwaren und Fleischerzeugnisse konsumieren, während Frauen mehr Obst und Gemüse zu sich nehmen.[4]


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Literatur[Bearbeiten]

  1. Fauser, Bartholomeus Clement Johannes Maria, Lagro-Janssen, Antoinette Leonarda Maria, Bos, Anna Margaretha Elisabeth, Hessels F. Handboek vrouwspecifieke geneeskunde: Prelum uitgevers; 2013.
  2. WILLNESS CR, STEEL P, LEE K. A META-ANALYSIS OF THE ANTECEDENTS AND CONSEQUENCES OF WORKPLACE SEXUAL HARASSMENT. Personnel Psychology 2007; 60(1):127–62.
  3. Fauser, Bartholomeus Clement Johannes Maria, Lagro-Janssen, Antoinette Leonarda Maria, Bos, Anna Margaretha Elisabeth, Hessels F. Handboek vrouwspecifieke geneeskunde: Prelum uitgevers; 2013.
  4. Merens A, van den Brakel, M. Emancipatiemonitor 2014. Den Haag: SCP/CBS; 2014 Dec 16.

Die Anzahl neu aufgetretener Krankheitsfälle innerhalb einer definierten Population in einem bestimmten Zeitraum.